Die muslimisch-kroatische Landeshälfte in Bosnien-Herzegowina steht vor dem Finanzkollaps, weil kein Parlament existiert.

Das berichten Medien am Samstag in Sarajevo unter Berufung auf Finanzminister Vjekoslav Bevanda. Da auch zweieinhalb Monate nach den Wahlen wegen politischen Streits weit und breit kein Parlament in Sicht sei, könne niemand einen Nothaushalt für die ersten drei Monate des nächsten Jahres verabschieden, hieß es. Damit müsse der Staat zum Jahresanfang alle Zahlungen einstellen, was besonders die Rentner, Invaliden und Kriegsveteranen träfe.Das Land ist seit dem Bürgerkrieg (1992-1995) in eine von Muslimen und Kroaten und eine von den Serben beherrschte Landeshälfte geteilt. Weil sich alle drei Nationen bekämpfen, gibt es weder ein Bundesparlament noch eine Volksvertretung im muslimisch-kroatischen Landesteil. In der rein serbischen Landeshälfte hat sich das Parlament dagegen bereits konstituiert.