2011 dürften erstmals Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro ausgeführt werden, sagte der Präsident des deutschen Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner.
Der Export werde um etwa 7 Prozent zulegen. Nach zwei Ausnahmejahren mit einem Einbruch 2009 und einer raschen Erholung 2010 werde damit wieder der durchschnittlichen Anstieg der vergangenen Jahre erreicht.

Für 2010 geht der BGA von einem Exportzuwachs von mindestens 16 Prozent auf 937 Mrd. Euro aus. Läuft es noch etwas besser, könnte auch ein Plus von 18 Prozent auf 953 Mrd. Euro herauskommen. Im Rekordjahr 2008, ein Jahr vor der Krise, lag dieser Wert bei 984 Mrd. Euro. Dieser werde im neuen Jahr „bei einem Exportanstieg von 7 Prozent in jedem Fall übertroffen werden können“, sagte Börner. Die Prognosespanne für 2011 liegt je nach Ausgangsniveau aus dem alten Jahr bei 1.003 bis 1.020 Mrd. Euro.

„Die Boom-Regionen für den deutschen Export waren China, Südostasien, Brasilien und die arabische Halbinsel“, zog Börner für 2010 Bilanz. Profitiert hätten vor allem der Maschinenbau, die Automobilindustrie, die Chemie und die Elektronikbranche. 2011 werde die Weltwirtschaft „deutlich abgebremst“. „Aber ich glaube nicht an eine Rezession“, fügte der Verbandschef hinzu. Für Deutschland erwarte er im kommenden Jahr einen Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,5 bis 1,75 Prozent.

Schuldenkrise „kurzfristig keine Gefahr“

Die Schuldenkrise der finanzschwachen Euro-Länder stellt aus Sicht Börners „kurzfristig keine Gefahr“ für den deutschen Außenhandel dar. „Deutschland zieht auch den EU-Binnenmarkt ganz gewaltig nach oben.“ Doch wenn sich das Schuldenproblem wieder verschärfen würde, „dann könnte sich das wieder umdrehen“. Zum Währungsverhältnis Euro-Dollar sagte Börner: „Eigentlich steht Amerika schlechter da als Europa, die gegenwärtige Schuldendiskussion in der EU überlagert das aber.“ Er sei davon überzeugt, „dass der Dollar langfristig sehr schwach wird“.