Mit geballter Werbung mahnen Bausparkassen und Versicherer zum Jahresendspurt beim Vertragsabschluss: „Bis 31.12. Jahresprämie sichern“ oder das „Förder-Finale für Ihre Vorsorge bis 31. Dezember“.

Die Slogans verleiten dazu, mit dem Blick auf staatliche Förderung noch für das zu Ende gehende Jahr zu handeln und sich auf die Schnelle zu entscheiden. Rät ein Berater, aus Provisionsinteresse zu Anlagen, die nicht optimal passen, wiegt das zusätzliche Jahr staatlicher Förderung die über die gesamte Laufzeit einer Anlage wirkenden Nachteile nicht auf. Die Verbraucherzentrale zeigt, worauf bei der Geldanlage zu achten ist.
Anlagehorizont und Ziele festlegen: Das beste Produkt nützt nichts, wenn es nicht zu den Zielen des Anlegers passt. Wer eine ständig verfügbare eiserne Reserve aufbauen will, braucht ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch. Wer für den Kauf eines Autos in zwei Jahren spart, kann auch ein Festgeldkonto oder einen Sparbrief nehmen. Und wer langfristige Vorsorge fürs Alter plant, kann zwischen betrieblicher Altersvorsorge, Riester- oder Rürup-Verträgen in verschiedenen Varianten wählen. Ebenso ist Vorsorgesparen ohne staatliche Förderung möglich, zum Beispiel mit Investmentfonds.
Magisches Dreieck im Kopf behalten: Die drei Ecken des sogenannten ’Magischen Dreiecks’ werden von den Anlagezielen Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit gebildet. Das Dreieck besagt: Je sicherer eine Anlage ist, desto geringer ist ihre Rendite. Aber auch: Je schwieriger es ist, ein Anlageprodukt schnell in Bargeld zu verwandeln, je geringer also die Verfügbarkeit ist, desto höher die Rendite. Eine stärkere Gewichtung von einem Anlageziel geht stets zu Lasten der beiden anderen. Misstrauen ist daher angesagt, wenn hohe Renditen bei maximaler Sicherheit und sofortiger Verfügbarkeit versprochen werden – solch ein Produkt gibt es einfach nicht.
Auch auf die Kosten schauen: Ausgabeaufschläge, laufende Verwaltungsgebühren und andere Kostenfaktoren haben starken Einfluss auf die Gewinne, die Anleger mit einer Geldanlage erzielen können. Grundsätzlich gilt: Je höher die Kosten, desto niedriger die Rendite. Das sollten Verbraucher auch bei staatlich geförderten Anlageformen wie der Riester-Rente im Auge behalten. Gerade Riester-Verträge in Form fondsgebundener Versicherungen sind oft mit hohen Kosten belastet.
Unabhängig beraten lassen: Auch die besten Tipps können bei schwierigen Anlageentscheidungen nur begrenzt weiterhelfen. Wer unsicher ist, sollte deshalb den Rat eines unabhängigen Honorarberaters einholen. Gerade wenn es um viel Geld oder langfristige Altersvorsorgeverträge geht, lohnt sich das. Denn Honorarberater leben nicht nur von Provisionen. Deshalb sind sie nicht auf den Verkauf bestimmter einträglicher Produkte angewiesen, sondern können sich ganz auf die Bedürfnisse der Anleger konzentrieren.

Quelle: VBZ Sachsen