Das behauptet zumindest der Münchner Finanzexperte Dimitri Speck.
Seiner Meinung nach setzen westliche Zentralbanken und eine Hand voll privater Institute seit fast 20 Jahren den Goldpreis unter Druck, um das auf dem US-Dollar fußende Weltwährungssystem zu stützen. Der Sinn darin liegt laut Speck, um Inflationserwartungen und langfristige Zinsen niedrig zu halten. Heute gehe es um die Stabilität des gesamten Systems, denn ein abrupter Goldpreisanstieg könne eine galoppierende Inflation auslösen. Im Gegensatz zu heute sei früher echtes Gold auf den Markt geworfen worden. Heute finden die Eingriffe überwiegend an den Terminmärkten statt, führt Speck aus. Wenn ich auf einen Schlag 10.000 Kontrakte auf den Markt werfe, löst das eine Schockwelle aus, die kreditfinanzierte Long-Spekulanten zum Verkaufen zwingt. Später, „wenn der Preis gefallen ist, kann man sich wieder billig eindecken. Das sei ein Muster, das nur bei Spekulanten und mit Nicht-Verbrauchsgütern funktioniere, bei Öl würde so etwas nach hinten losgehen“, so Speck. Speck kann, seiner Meinung nach, auch seine Einschätzung begründen. ER glaubt aus den Kursverläufen der vergangenen 20 Jahre verblüffend präzise Schlüsse ziehen zu können. Nach der Speck-Zählung haben sich 2008 die bis dahin eher raren schockartigen Preisrückgänge (2 Prozent binnen 20 Minuten) vervielfacht – u. a. mit dem paradoxen Effekt, dass der Goldpreis kurz nach der Lehman-Pleite fast 100 Dollar absackte. Das Preismanagement habe die Notenbanken seit den Neunzigern 12.000 Tonnen physisches Gold gekostet. Durchgeführt würden die Eingriffe durch die so genannten Bullion-Banken, die im Auftrag bzw. im Zusammenspiel mit (wenigstens) der US-Notenbank handelten.