Portugal kann seine wirtschaftlichen Probleme nach Ansicht der Regierung auch ohne Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lösen.

„Es gibt lediglich ein Haushaltsproblem, das wie in anderen Ländern angegangen werden muss“, sagte Ministerpräsident Jose Socrates in einem am Samstag veröffentlichten Interview der Tageszeitung „Diario de Noticias“. Die Krise der Eurozone sei ein Problem „aller europäischen Länder“, sagte Socrates und mahnte gemeinsames Handeln an, um sie zu lösen. Viele Marktteilnehmer sehen Portugal als Kandidaten für die nächste Rettungsaktion von IWF und EU. Das Land will im kommenden Jahr sein Haushaltsdefizit auf 4,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von bislang 7,3 Prozent senken. Der Risikoaufschlag für portugiesische Staatsanleihen kletterte im vergangenen Monat auf den höchsten Stand seit Einführung des Euros, fiel aber in der vergangenen Woche deutlich. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat unterdessen kategorisch ausgeschlossen, dass ein EU-Staat die Eurozone verlässt. „Wenn auch nur eines der kleineren Länder ausscheiden würde, wären die Folgen unabsehbar“, sagte er der „Bild am Sonntag“ laut Vorabmeldung. Er reagierte auf Forderungen, dauerhafte Defizitsünder aus der Eurozone auszuschließen.