Der langjährige Leiter des Münchner Kinderzentrums, von Voss, hat kritisiert, dass bei verhaltensauffälligen Kindern zu häufig die Diagnose ADHS gestellt wird. Voss sagte MDR INFO, es gebe kein 100-prozentig sicheres Zeichen für das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom.

Es sei immer eine Vermutungsdiagnose. Wer sie leichtfertig stelle, versündige sich an den Kindern und deren Familien. Der Mediziner verwies auch darauf, dass viele Kinder leichtfertig Medikamente wie Ritalin verordnet bekämen, die schädliche Nebenwirkungen hätten. Nach einer Studie der Krankenkasse Barmer GEK geht mittlerweile jeder zehnte Junge im Alter von neun Jahren zum Psychiater oder Neurologen. In 60 Prozent der Fälle wird die Diagnose ADHS gestellt.

Quelle:MDR